Kurzsichtigkeit auch Myopie
Kurzsichtige Menschen haben meist ein zu langes Auge. Die Folge: Sie sehen in der Ferne unscharf. Kurzsichtigkeit kann jedoch auch dauerhaft mit dem Augenlasern, anstatt mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen korrigiert werden.
Diagnose Sehtest: Wie wird Kurzsichtigkeit festgestellt?
Kurzsichtigkeit wird schnell und unkompliziert bei einem Augenarzt oder Augenoptiker bei einer regelmäßigen Kontrolluntersuchung festgestellt. Durch einen Sehtest wird untersucht, wie gut die Augen in die Weite (Fernvisus) und in die Nähe (Nahvisus) sehen können.
Dabei müssen unterschiedlich große Buchstaben oder Zahlen auf der sogenannten Visustafel erkannt werden. Bei dem Sehtest werden beide Augen nacheinander abgedeckt. Im Anschluss wird die Sehstärke ohne und mit korrigierendem Glas geprüft. Mit dieser sogenannten Refraktionsmessung kann der zur Korrektur der Sehschwäche benötigte Dioptrien-Wert ermittelt werden.
- Je nach Tageszeit, Licht, Ihrer Ausgeruhtheit und Ihrem Wohlbefinden können die Ergebnisse des Sehtests unterschiedlich ausfallen. Eventuell kann es hilfreich sein Ihre Werte mehrmals zu kontrollieren.
- Die Dioptrie ist die Maßeinheit für den Brechwert. Ein normalsichtiges Auge hat eine Gesamtbrechkraft von maximal ca. 63 Dioptrien. Eine Fehlsichtigkeit wird als Abweichung in Dioptrien von diesen idealen Werten gemessen.
Damit Ihre Brille oder Kontaktlinsen für Sie individuell perfekt angefertigt werden können, ist eine professionelle Messung bei einem Experten notwendig.
Ursachen & Formen der Myopie
Was ist Kurzsichtigkeit / Myopie? Welche Ursachen hat Kurzsichtigkeit?
Grundsätzlich ist Kurzsichtigkeit (Myopie) keine Erkrankung der Augen. Es handelt sich um eine meist natürliche Unregelmäßigkeit in der Augenform oder Brechkraft. Kurzsichtigkeit kann zwei verschiedene Ursachen haben:
- Der Augapfel zu lang (Achsenmyopie). Dies ist am Häufigsten der Fall.
- Die Brechkraft der lichtbrechenden Medien (Hornhaut, Linse, Glaskörper, Vorderkammer) ist im Verhältnis zur normalen Länge des Auges zu groß (Brechungsmyopie).
In manchen Fällen ist auch eine Kombination aus beidem möglich. Die Auswirkungen auf das Sehen sind jedoch gleich: Ihr Auge kann sich nicht richtig scharf stellen, da aus der Ferne kommenden Lichtstrahlen sich nicht auf der Netzhaut, sondern davor zu einem scharfen Bild vereinigen. Die Folge: Sie sehen unscharf in der Ferne.
Wie entsteht Kurzsichtigkeit?
Kurzsichtigkeit durch das Smartphone?
Oft wird Kurzsichtigkeit auch von den Eltern vererbt. Sind beide Eltern kurzsichtig, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind kurzsichtig sein wird bei 60 Prozent. Jedoch haben auch Lebensbedingungen und Ernährung Einfluss auf die Augen und das scharfe Sehen. So begünstigt beispielsweise übermäßige Arbeit (z.B. Lesen, aber auch die Nutzung von Smartphone und Tablet) in der Nähe die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit (Myopie). Auch ausreichend Tageslicht hat einen Einfluss auf das Sehen. Es setzt vermehrt Dopamin auf der Netzhaut frei. Aus diesem Grund werden Kinder Studien zu Folge umso weniger kurzsichtig, je länger sie sich am Tag im Freien aufhalten.
Welche Formen der Kurzsichtigkeit gibt es?
1. Einfache Myopie – häufigste Form der Kurzsichtigkeit
Die Einfache Myopie entwickelt sich meist zwischen dem 8. und 15. Lebensjahr. Die meisten Kinder sind zur Einschulung noch normalsichtig oder leicht weitsichtig. Auch wenn der Schulbesuch erwiesenermaßen keinen Einfluss auf die Sehkraft hat spricht man bei dieser Form auch von „Schulmyopie“. Diese entwickelt sich mit dem Alter.
In der Regel gilt: Je früher die Kurzsichtigkeit bei Kindern beginnt, desto höher sind die Werte, die erreicht werden. Vorhersehbar oder zu verhindern ist dies nicht. Die Wahrscheinlichkeit sinkt jedoch, wenn das Kind sich möglichst viel im Freien bei Tageslicht aufhält.
Ab 20 Jahren nimmt eine Kurzsichtigkeit dann in der Regel deutlich langsamer zu. Ab dem 30. Lebensjahr sind die Augen „ausgewachsen“ – eine Kurzsichtigkeit verändert sich meist nicht mehr. Ist dies der Fall kann Ihre Kurzsichtigkeit auch gelasert werden, sodass Sie langfristig ohne Sehhilfe scharf sehen können.
2. Maligne Myopie – Augenerkrankung
Diese Form der Kurzsichtigkeit entsteht durch eine Dehnung des Augapfels, die jedoch unabhängig von äußeren Einflüssen ist. Dadurch können die Netzhaut und die Aderhaut dünner werden. Das Gewebe beginnt zu schwinden. Typisch für die Erkrankung ist die Veränderung des gelben Flecks (Makula). Bei einer malignen Kurzsichtigkeit nimmt die Sehstärke stark ab. Darüber hinaus besteht auch das erhöhte Risiko einer Netzhautablösung (Ablatio retinae).
Das Sie kurzsichtig sind bedeutet jedoch nicht automatisch, dass bei Ihnen eine Maligne Myopie vorliegt. Als Experten der ganzheitlichen Augenheilkunde stehen wir Ihnen jedoch auch in diesem Fall mit modernster Diagnostik und jahrelanger Behandlungs-Erfahrung zur Seite.
Behandlung: Wie lässt sich Kurzsichtigkeit korrigieren?
Brille & Kontaktlinsen oder Augenlasern
Herkömmlicher Weise wird Kurzsichtigkeit (Myopie) durch eine Sehhilfe, also eine Brille oder Kontaktlinsen korrigiert. Dabei kommen Zerstreuungslinsen mit einem negativen Brechwert – gemessen in Dioptrien (kurz dpt.) – zum Einsatz: Das Minusglas.
Die Linsen der Brille oder Kontaktlinsen verschieben den Punkt des scharfen Sehens im Auge wieder weiter nach hinten, sodass das einfallende Licht auf der Netzhaut gebündelt ankommt. Diese sogenannten Minusgläser sind konkav: Sie sind in der Mitte etwas dünner als am Rand und können sehr dünn geschliffen werden.
Die moderne Lösungen zu Sehhilfen wie der Brille oder Kontaktlinse sind das Augenlasern oder Premiumlinsen. Durch eine kurze und schmerzfreie Behandlung können Sie langfristig auf Ihre Sehhilfe verzichten. Augenärzte empfehlen das Augen lasern besonders Menschen, die aufgrund Ihrer Brille oder der Kontaktlinsen Kopfschmerzen, Augenschmerzen oder -entzündungen bekommen, da diese in den meisten Fällen von den Sehhilfen hervorgerufen werden.
Wir beraten Sie hierzu gerne in einem persönlichen Gespräch. Kostenfrei und unverbindlich.
Unterschied zu Weitsichtigkeit
Was ist der Unterschied zwischen Kurz- und Weitsichtigkeit?
- Kurzsichtigkeit (Myopie): Scharf Sicht in der Nähe, unscharfe Sicht in der Ferne. Kurzsichtigkeit wird mit einem Minus angegeben (z.B. -1,5 dpt.).
- Weitsichtigkeit (Hyperopie): Scharfe Sicht in der Ferne, unscharfe Sicht in der Nähe. Weitsichtigkeit wird mit einem Plus angegeben (z.B. +2 dpt.).
Während Kurzsichtige in der Nähe gut und in der Distanz unscharf sehen, können Weitsichtige in der Ferne gut und in der kurzen Distanz unscharf sehen. Weitsichtige müssen dafür jedoch die inneren Augenmuskeln stark beanspruchen, weshalb Weitsichtigkeit oft als anstrengender wahrgenommen wird. Bei sehr starker Weitsichtigkeit ist das scharfe Sehen in der Nähe und teilweise auch in anderen Distanzen nicht mehr möglich.
Altersweitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit
Kurzsichtige haben gegenüber Weitsichtigen einen Vorteil: Durch einen natürlichen Prozess im Laufe des Lebens verliert die Linse im Auge zunehmend an Flexibilität. Es entwickelt sich eine sogenannte Altersweitsichtigkeit (Presbyopie). Manchmal wird diese Veränderung bei Kurzsichtigen zum Teil ausgeglichen. Die Folge: Kurzsichtige benötigen im Alter seltener eine Lesebrille als Weitsichtige.
Risiken von Kurzsichtigkeit
Gibt es Risiken bei Kurzsichtigkeit? Myopie & Glaukom
Kurzsichtigkeit sollte bei Kindern so früh wie möglich mit einer Brille korrigiert werden. Beim Lesen und Schreiben sollte auf gute Belichtung geachtet werden.
Prinzipiell ist Kurzsichtigkeit (Myopie) keine gefährliche Erkrankung der Augen. Dennoch erhöht besonders starke Kurzsichtigkeit (ab -5 Dioptrien) das Risiko für Erkrankungen des Auges. Dazu gehören unter anderem die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Grauen Star (Katarakt) und Grünen Star (Glaukom). Aus diesem Grund sollten sie ab dem 35. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.