Augen lasern Risiken: Was Sie wissen sollten

Zuletzt aktualisiert: 3.07.2025

Augen lasern Risiken verstÀndlich erklÀrt

Wer sich fĂŒr eine Augenlaserbehandlung interessiert, hat natĂŒrlich viele Fragen – besonders zu den Risiken. Vertrauen spielt hier eine große Rolle: in das Verfahren, die moderne Technik und vor allem in die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

Wir informiere Sie umfassend ĂŒber Augen lasern Risiken, mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen. Erfahren Sie, welche Beschwerden nach dem Eingriff auftreten können, wie hĂ€ufig sie wirklich sind und was getan wird, um Risiken zu minimieren.

Augen lasern Risiken

Wie sicher sind die Augenlaser-Verfahren?

Die gĂ€ngigen Augenlaser-Methoden (Femto-LASIK, ReLEx SMILE PRO, PRK und PRESBYOND) basieren auf hochmoderner Lasertechnologie und werden unter strengen medizinischen Standards durchgefĂŒhrt. Jede Behandlung wird exakt an Ihre persönliche Hornhautform und Fehlsichtigkeit angepasst. Schwere Komplikationen sind dabei sehr selten.

  • PrĂ€zise Voruntersuchung: ZunĂ€chst werden Hornhaut-Topographie und andere Parameter genau vermessen, um das optimale Verfahren auszuwĂ€hlen.
  • Geringes Komplikationsrisiko: Studien zeigen, dass dauerhafte AugenschĂ€den durch Laserbehandlungen Ă€ußerst unwahrscheinlich sind. Ernsthafte Komplikationen wie Hornhautektasie oder Infektionen treten in weniger als 1% der FĂ€lle auf.
  • Moderne Technik: Dank fortschrittlicher LasergerĂ€te und langjĂ€hriger Erfahrung der Ärzte können viele Risiken bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden.

Unterschied zwischen Nebenwirkungen und Komplikationen beim Augenlasern

Beim Thema Augenlasern wird oft zwischen Nebenwirkungen und Komplikationen unterschieden. Das ist wichtig, um die Risiken richtig einordnen zu können. Oft werden diese Begriffe verwechselt, dabei bedeuten sie:

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Nebenwirkungen beim Augen lasern

HĂ€ufige, meist vorĂŒbergehende Begleiterscheinungen nach einer Augenlaserbehandlung. Sie gehören zum normalen Heilungsprozess.

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Komplikationen beim Augen lasern

Seltene, unerwartete Probleme, die ĂŒber normale Nebenwirkungen hinausgehen und Ă€rztlich behandelt werden mĂŒssen.

Diese Unterscheidung hilft dabei, zu verstehen, welche Effekte nach einer Behandlung zu erwarten sind und welche wirklich ernsthafte Folgen haben können.

HĂ€ufigere Augenlaser Nebenwirkungen (kurz- bis mittelfristig)

Auch wenn moderne Verfahren sehr schonend arbeiten, können nach dem Lasern typische Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist vorĂŒbergehend. Beispiele hierfĂŒr sind:

 

  • Trockene Augen: Viele Patienten berichten nach der Behandlung von vorĂŒbergehend trockenen Augen. Das Auge regeneriert sich jedoch relativ schnell, und die natĂŒrliche TrĂ€nenproduktion stellt sich allmĂ€hlich wieder ein. Wie stark die Trockenheit ist und wie lange sie anhĂ€lt, hĂ€ngt vom gewĂ€hlten Verfahren ab: Bei ReLEx SMILE PRO ist die Trockenheit oft milder und klingt schneller ab, da durch den winzigen Zugang kaum Nerven verletzt werden. PRK verursacht ebenfalls meist nur moderate Trockenheit, allerdings verlĂ€uft die Heilung insgesamt langsamer. Bei Femto-LASIK wird fĂŒr den Flap mehr Hornhaut durchtrennt, daher können die Symptome lĂ€nger anhalten.
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  • Lichtempfindlichkeit, Halos und Starbursts: Besonders in den ersten Wochen nach PRK oder Femto-LASIK kann es vorkommen, dass Lichtquellen von Lichthöfen (Halos) oder strahlenförmigen Reflexen (Starbursts) umgeben sind – vor allem in der DĂ€mmerung oder nachts. Diese PhĂ€nomene entstehen durch vorĂŒbergehende UnregelmĂ€ĂŸigkeiten auf der HornhautoberflĂ€che. Meist klingen sie innerhalb weniger Wochen bis Monate von selbst ab. Bis dahin können speziell entspiegelte BrillenglĂ€ser oder eine Nachtbrille unterstĂŒtzend helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Schwankende SehstĂ€rke nach PRESBYOND: Nach einer PRESBYOND-Behandlung (Monovision) oder einer nachtrĂ€glichen Feinkorrektur kann es in den ersten Wochen zu leichten Schwankungen der SehstĂ€rke kommen. Das betrifft etwa 5–10% der Patienten und lĂ€sst sich in der Regel problemlos korrigieren. Nach Abschluss der Heilung stabilisiert sich das Sehvermögen meist dauerhaft.

Je nach Augenlaser Methode gibt es unterschiedliche Risiken

Jede Augenlaser-Methode hat ihre besonderen Merkmale und damit auch spezifische Risiken:

  • ReLEx SMILE PRO: Dieses Verfahren kommt ohne Hornhaut-Flap aus. Der Laser schneidet lediglich eine kleine „Linse“ ins Hornhautgewebe, die entfernt wird. Dadurch werden die Hornhautnerven weniger beansprucht – insgesamt berichten Patienten ĂŒber deutlich weniger TrockenheitsgefĂŒhle. Selten kann es wĂ€hrend der Behandlung zu kurzzeitigem Saugverlust, leichter Dezentrierung oder winzigen LuftblĂ€schen im Gewebe kommen. Diese ZwischenfĂ€lle sind normalerweise harmlos und können sofort korrigiert werden.
  • Femto LASIK: Hier wird ein dĂŒnner Hornhaut-Flap mit einem Femtosekundenlaser erstellt. In seltenen FĂ€llen kann dieser Flap wĂ€hrend oder nach der Operation Falten werfen oder verrutschen. Dann ist meist eine Nachkorrektur nötig. Liegt nach der Operation nur noch sehr wenig Hornhautdicke vor, kann sich die Hornhaut leicht kegelförmig wölben (Ektasie). Dieses Risiko ist Ă€ußerst selten, aber vor der Behandlung wird mit einer grĂŒndlichen Untersuchung gegengeprĂŒft.
  • PRK: Bei der photorefraktiven Keratektomie (PRK) wird die oberste Hornhautschicht entfernt, bevor das darunterliegende Gewebe bearbeitet wird. Da kein Flap entsteht, ist das Risiko einer Hornhaut-Ektasie hier praktisch ausgeschlossen. Nachteil ist jedoch eine lĂ€ngere Heilungsphase: In den ersten Tagen kann das Sehvermögen schwanken und das Infektionsrisiko etwas höher sein. VorĂŒbergehende Begleiterscheinungen wie Lichtempfindlichkeit oder kurzfristige HornhauttrĂŒbungen klingen in der Regel folgenlos ab, sobald sich die HornhautoberflĂ€che vollstĂ€ndig erholt hat.
  • PRESBYOND (Monovision-Laser): Bei PRESBYOND wird ein Auge auf Ferne und das andere auf NĂ€he eingestellt, um Alterssichtigkeit zu korrigieren. In etwa 5–10% der FĂ€lle ist eine kleine Nachkorrektur nötig, damit beide Augen optimal zusammenspielen. Es ist ĂŒblich, dass man sich nach der Behandlung erst an das Monovision-Sehen gewöhnen muss. Meist klappt dies innerhalb einiger Wochen, ohne dass bleibende EinschrĂ€nkungen zurĂŒckbleiben.

Seltene, schwerwiegende Komplikationen beim Augenlasern sind Ă€ußerst selten

Schwere Komplikationen sind Ă€ußerst selten, können aber auftreten. Die wichtigsten sind:

  • Infektionen (z.B. Keratitis): Dank moderner OP-Technik und strenger Hygienestandards kommt es nur in unter 1% der FĂ€lle zu bakteriellen Infektionen am Auge. Meist entstehen sie, wenn die vorgeschriebene Nachsorge oder Hygiene nicht eingehalten wird. Mit gewissenhafter Wundpflege und regelmĂ€ĂŸigen Nachkontrollen lĂ€sst sich dieses Risiko stark verringern.
  • Hornhautektasie: Eine seltene, aber ernsthafte Komplikation ist die krankhafte Vorwölbung der Hornhaut (Hornhautektasie). Sie kann auftreten, wenn zum Beispiel eine sehr dĂŒnne Hornhaut im Vorfeld ĂŒbersehen wurde. Eine grĂŒndliche Voruntersuchung minimiert dieses Risiko. Sollte sich dennoch eine Ektasie entwickeln, kann eine weitere Behandlung notwendig sein.

FĂŒr wen ist Augenlasern nicht empfehlenswert?

Nicht jede Person ist automatisch ein geeigneter Kandidat fĂŒr das Augenlasern. Zu den klassischen Kontraindikationen zĂ€hlen:

  • Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis, Lupus): Bei diesen Erkrankungen ist das Immunsystem gestört, die Heilung verlĂ€uft langsamer und das Infektionsrisiko ist erhöht.
  • Sehr trockene Augen vor dem Eingriff: Liegt bereits eine starke Trockenheit vor, kann sich diese durch das Lasern verschlimmern und den Heilungsprozess beeintrĂ€chtigen.
  • Zu dĂŒnne Hornhaut: Jede Laser-Methode erfordert eine gewisse Resthornhautdicke fĂŒr eine sichere Korrektur. Ist die Hornhaut nach der Operation nicht dick genug, steigt das Risiko fĂŒr Komplikationen wie eine Ektasie.

 

Einige weitere Faktoren erfordern eine sorgfĂ€ltige Einzelfall-PrĂŒfung:

  • Systemische Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, SchilddrĂŒsenerkrankungen): Sie können den Heilungsprozess verlangsamen oder das Auge zusĂ€tzlich belasten. Vor einer Operation sollten diese Erkrankungen bestmöglich kontrolliert sein.
  • Hohes Lebensalter: Mit zunehmendem Alter treten andere Sehprobleme wie Alterssichtigkeit oder eine LinsentrĂŒbung (Grauer Star) auf, die sich durch Laserbehandlung nicht lösen lassen. FĂŒr Ă€ltere Patienten ist oft ein Linsenaustausch mit multifokaler oder EDOF-Linse die bessere Alternative.

In jedem Fall hilft eine umfassende Beratung und Voruntersuchung, um Ihre individuellen Risiken zu klÀren.

Weniger Risiken durch sorgsame Nachsorge

Die Risiken beim Augenlasern lassen sich durch gezielte Maßnahmen deutlich minimieren:

  • GrĂŒndliche Voruntersuchung: Mit Hornhaut-Topographie, Wellenfront-Analyse und TrĂ€nenfilm-Vermessung erkennen wir frĂŒh mögliche Risikofaktoren. So kann das optimale Verfahren ausgewĂ€hlt werden.
  • SorgfĂ€ltige Nachsorge: Verwenden Sie unbedingt die verordneten, konservierungsmittelfreien Augentropfen. Sie fördern die Heilung und lindern typische Beschwerden wie Trockenheit oder Reizungen.
  • Richtiges Verhalten nach der Operation: In den ersten Tagen sollten Sie die Augen nicht reiben und auf Sport oder Wasser (Schwimmen, Duschen, Baden) verzichten. Halten Sie alle Kontrolltermine ein – sie sind entscheidend fĂŒr einen sicheren Heilungsverlauf.
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Augenlasern Langzeitstudien zeigen: Sicherheit auf lange Sicht

Zahlreiche Langzeitstudien bestÀtigen, dass Augenlaser-Behandlungen auf Dauer sicher sind:

  • ReLEx SMILE PRO: Aktuelle Studien mit mindestens einjĂ€hriger Nachbeobachtung zeigen stabile Sehergebnisse ohne relevante SpĂ€tkomplikationen.
  • PRK: LangjĂ€hrige Beobachtungen (12–20 Jahre) dokumentieren keine ernsthaften SpĂ€tfolgen wie Ektasien. VorĂŒbergehende Erscheinungen wie HornhauttrĂŒbungen oder Halos bilden sich in der Regel vollstĂ€ndig zurĂŒck.
  • PRESBYOND: Studien ĂŒber einen Zeitraum von zwölf Monaten belegen stabile Resultate und eine hohe Zufriedenheit der Patienten, ohne erkennbare LangzeitschĂ€den.
  • Meta-Analyse (bis zu 10 Jahre): Langzeitbeobachtungen bestĂ€tigen zusĂ€tzlich die Sicherheit von Femto-LASIK und ReLEx SMILE. Interessanterweise klagen SMILE-Patienten in der Langzeitanalyse seltener ĂŒber trockene Augen als nach Femto-LASIK.

Die Augen lasern Risiken sind zwar vorhanden, aber dank moderner Methoden, umfangreicher Erfahrung und grĂŒndlicher Nachsorge sehr gut kontrollierbar. Wir möchten, dass Sie sich bei uns sicher und gut aufgehoben fĂŒhlen. PrĂ€zise Diagnostik, erfahrene Spezialisten und sorgfĂ€ltige Betreuung gewĂ€hrleisten heute ein hohes Maß an Sicherheit.

Vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen Beratungstermin. Gemeinsam finden wir die Augenlaser-Methode, die am besten zu Ihnen passt, damit Sie Ihren Alltag bald wieder frei von Brille oder Kontaktlinsen genießen können.

Privatdozentin Dr. Milena Pahlitzsch Klinikdirektorin, erfahrene Augenchirurgin fĂŒr Augen lasern und Glaukom Spezialistin bei Lasermed Augen lasern.