Trockene Augen nach Augenlaser-OP gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen. Viele Patienten berichten in den ersten Tagen und Wochen nach dem Eingriff über Fremdkörpergefühl, Brennen oder schwankende Sehschärfe. Grund dafür ist meist eine vorübergehend reduzierte Tränenproduktion sowie eine Störung des Tränenfilms, ausgelöst durch Veränderungen an der Hornhaut.
Die wichtigste Frage lautet: Was hilft wirklich gegen trockene Augen nach einer Augenlaser-OP?
In den meisten Fällen sind befeuchtende Augentropfen die effektivste Lösung. Die Symptome bessern sich damit schrittweise und verschwinden in der Regel innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten.

Ursachen für trockene Augen nach dem Augenlasern
Warum entstehen trockene Augen nach LASIK, PRK oder SMILE?
Der entscheidende Grund ist die Beeinträchtigung der Hornhautnerven während des Eingriffs. Diese Nerven steuern die Tränenproduktion. Werden sie durchtrennt, produziert das Auge weniger Tränenflüssigkeit.
Weitere Faktoren:
- Instabiler Tränenfilm durch Laserbehandlung → führt zu Trockenheit und Brennen.
- Individuelle Risiken: Kontaktlinsentragen über viele Jahre, hormonelle Veränderungen oder bereits bestehendes Sicca-Syndrom.
- Operationsverfahren: Je nach Methode wird die Hornhaut unterschiedlich stark belastet.
Unterschiede zwischen den Verfahren
Femto-LASIK
- Höhere Wahrscheinlichkeit für trockene Augen nach dem Eingriff.
- Ursache: Beim Anlegen des Flaps werden feine Nerven durchtrennt → Tränenproduktion sinkt.
- Symptome: Fremdkörpergefühl, Jucken, Brennen.
- Gut zu wissen: Beschwerden verschwinden bei den meisten Patienten nach 2–3 Monaten.
ReLEx SMILE PRO
- Flap-Schnitt entfällt → deutlich weniger Nerven betroffen.
- Risiko für trockene Augen reduziert.
- Studien zeigen: Beschwerden sind milder und kürzer als bei LASIK.
- Besonders schonend, Heilungsverlauf meist schneller.
PRK
- Anfangs stärkere Beschwerden: Fremdkörpergefühl, Trockenheit.
- Grund: Hornhautoberfläche muss vollständig abheilen.
- Vorteil: Keine Flaps → Nerven erholen sich langfristig vollständig.
- Nach 6–12 Monaten geringeres Risiko für chronische Trockenheit als bei LASIK.
PRESBYOND
- Technisch auf Femto-LASIK basierend → vergleichbare Symptome.
- Betroffen ist häufig eine ältere Patientengruppe.
- Da hier oft bereits Sicca-Syndrome bestehen, wird besonders auf Voruntersuchung, Nachsorge und Tränenersatzmittel geachtet.
Präventive Maßnahmen vor der OP
Damit trockene Augen gar nicht erst stark auftreten, sind vorbereitende Maßnahmen sinnvoll:
- Voruntersuchung beim Augenarzt → Kontrolle des Tränenfilms, Behandlung von Entzündungen.
- Kontaktlinsenpause:
- Weiche Linsen: mindestens 2 Wochen.
- Formstabile Linsen: mindestens 4 Wochen.
- Grund: Verfälschung der Hornhautmessung vermeiden.
- Tränenersatzmittel ohne Konservierungsmittel → stabilisieren die Augenoberfläche.
- Lidrandpflege mit Wärme → verbessert die Funktion der Meibomdrüsen.
- Ernährung & Lebensstil:
- 2–3 Liter Wasser pro Tag.
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch oder Leinsamen) verbessern die Tränenqualität.
Maßnahmen nach der Augenlaser-OP
Nach der OP ist konsequente Nachsorge entscheidend:
- Verschriebene antibiotische Augentropfen → Infektionsschutz.
- Konservierungsmittelfreie Tränenersatzmittel → stabilisieren den Tränenfilm.
- Schonverhalten im Alltag:
- Kein Reiben der Augen.
- Bewusstes Blinzeln, besonders am Bildschirm.
- 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten 20 Sekunden lang 20 Fuß (6 Meter) in die Ferne schauen.
- Schutz vor Umwelteinflüssen:
- Sonnenbrille gegen Wind & UV-Strahlung.
- Luftbefeuchter gegen trockene Heizungsluft.
- Regelmäßige Lidpflege.
Wenn Symptome länger als 3–6 Monate anhalten, können spezielle Therapien nötig sein (z. B. punctum plugs oder medikamentöse Behandlungen). Dies sollte jedoch stets mit dem behandelnden Augenarzt abgestimmt werden.
Besondere Patientengruppen mit höherem Risiko
- Sicca-Syndrom-Patienten:
- Schon vor der OP spezielle Tränenersatzmittel und Lidpflege notwendig.
- Ziel: Stabiler Tränenfilm für eine sichere OP.
- Ältere Patienten (z. B. PRESBYOND):
- Häufig schon bestehende Augenerkrankungen.
- Gründliche Voruntersuchung und engmaschige Nachsorge zwingend erforderlich.
- Patienten mit hoher Fehlsichtigkeit:
- Größere Eingriffe an der Hornhaut → mehr Nerven werden durchtrennt.
- Risiko für trockene Augen steigt proportional mit der Korrekturstärke.
Fazit
Trockene Augen nach einer Augenlaser-OP sind meist vorübergehend und gut behandelbar. Mit präziser Vorbereitung, richtiger Nachsorge und individuellen Schutzmaßnahmen lassen sich Beschwerden deutlich reduzieren.
👉 Wenn Sie selbst betroffen sind oder sich auf eine Behandlung vorbereiten möchten, wenden Sie sich an unsere erfahrenen Spezialisten. Gemeinsam finden wir die passende Lösung für Ihre Augen.
FAQ – Häufige Fragen
Wie lange dauern trockene Augen nach einer Augenlaser-OP?
Trockene Augen nach einer Augenlaser-OP dauern in den meisten Fällen 2–3 Monate, manchmal auch bis zu 6 Monate.
Was hilft am besten gegen trockene Augen nach einer Augenlaser-OP?
Am besten helfen befeuchtende Augentropfen ohne Konservierungsmittel, ergänzt durch Lidpflege und Schonverhalten.
Kann man trockene Augen nach einer Augenlaser-OP dauerhaft behalten?
Dauerhafte Beschwerden sind sehr selten. Meist normalisiert sich die Tränenproduktion nach einigen Monaten.