Wie funktioniert eine implantierbare Kontaktlinse?

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2025

Sehen ohne Brille – davon träumen viele Menschen, die im Alltag auf Sehhilfen angewiesen sind. Eine Möglichkeit, diesen Traum wahr werden zu lassen, ist die implantierbare Kontaktlinse (ICL). Dabei handelt es sich um eine besonders schonende Methode zur Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit. Die Abkürzung ICL steht für implantierbare Collamer Linse, eine hauchdünne Kunstlinse aus dem gut verträglichen Collamer-Material. Diese ICL Linse wird hinter der Iris in Ihr Auge eingesetzt und verbleibt dort dauerhaft – kann bei Bedarf jedoch wieder entfernt oder ausgetauscht werden. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen alles Wichtige rund um die Frage Wie funktioniert eine implantierbare Kontaktlinse? – für wen sie geeignet ist und welche Vorteile sie gegenüber dem klassischen Augenlasern und herkömmlichen Sehhilfen bietet.

implantierbare kontaktlinse

Funktionsweise der ICL-Linse

Die ICL wird in die hintere Augenkammer eingesetzt, also zwischen die Regenbogenhaut (Iris) und die körpereigene Linse. Anders gesagt: Sie sitzt in der Hinterkammer des Auges zusätzlich zur natürlichen Linse und ergänzt die natürliche Linse, anstatt sie zu ersetzen. Über einen winzigen Schnitt von nur etwa 2–3 mm am Hornhautrand wird die gefaltete Linse ins Auge eingebracht, wo sie sich von selbst entfaltet. Der Augenchirurg positioniert die Linse anschließend präzise. Eine Naht ist meist nicht nötig, da der kleine Zugang in der Hornhaut von selbst heilt.

Die eigentliche Sehkorrektur mit ICL funktioniert nach demselben optischen Prinzip wie bei einer Brille oder herkömmlichen Kontaktlinsen: Durch die fein geschliffene Linse wird einfallendes Licht im Augeninneren exakt auf der Netzhaut fokussiert. Da im Gegensatz zum Laserverfahren kein Hornhautgewebe abgetragen wird, lassen sich auch sehr hohe Fehlsichtigkeiten ausgleichen. Selbst extreme Sehfehler lassen sich mit der ICL korrigieren – Werte jenseits der Möglichkeiten einer Laser-OP. Daher ist die ICL insbesondere für Personen geeignet, die unter starker Kurz- oder Weitsichtigkeit leiden und bei denen klassisches Augenlasern an seine Grenzen stößt.

implantierbare kontaktlinse

Für wen kommt eine ICL Linse infrage?

Implantierbare Kontaktlinsen eignen sich für viele fehlsichtige Menschen, insbesondere wenn andere Verfahren nicht möglich oder nicht erwünscht sind. Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein, damit eine ICL-Behandlung erfolgen kann:

  • Weitsichtigkeit und Astigmatismus: Hyperopie bis ca. +10 Dioptrien und Hornhautverkrümmung bis ca. 6 Dioptrien (zusätzlich ist Kurzsichtigkeit bis ca. –20 dpt korrigierbar).
  • Mindestalter von 18 Jahren (empfohlen sind häufig 21 Jahre) und seit mindestens 1–2 Jahren stabile Sehwerte (maximal ±0,5 dpt Änderung).
  • Ausreichende Vorderkammertiefe (genügend Platz im Auge für die Linse); die Hornhautdicke spielt hingegen keine Rolle.
  • Keine akuten oder chronischen Augenerkrankungen (z.B. Entzündungen oder Netzhautprobleme).
  • Allgemein guter Gesundheitszustand, damit die Heilung komplikationsfrei verläuft.

Vorteile implantierbare Kontaktlinse

Eine Behandlung mit ICL bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem Augenlasern und dem täglichen Leben mit Brille oder Kontaktlinsen: 

  • Breiter Korrekturbereich: Ohne Abtrag von Hornhautgewebe können auch sehr hohe Fehlsichtigkeiten korrigiert werden. Die ICL ist daher ideal für Patienten mit starker Fehlsichtigkeit, bei denen eine Laserbehandlung nicht ausreicht.
  • Reversibilität: Die implantierte Linse kann jederzeit wieder herausgenommen oder gegen eine neue ersetzt werden, falls sich Ihre Sehwerte ändern oder z.B. im Alter eine Katarakt-Operation nötig wird. Das Auge bleibt durch die Platzierung hinter der Iris vollständig intakt.
  • Komfort und Sicherheit: Die Linse sitzt unsichtbar im Augeninneren und ist weder spürbar noch von außen sichtbar. Sie enthält einen integrierten UV-Filter, der das Auge vor schädlicher Strahlung schützt. Zudem entfällt bei einer implantierbaren Kontaktlinse die tägliche Pflege und das Ein- und Aussetzen wie bei üblichen Kontaktlinsen.
  • Schnelle Erholung: Patienten bemerken eine deutliche Verbesserung ihrer Sehschärfe meist schon kurz nach dem Eingriff. Typische Beschwerden einer Augenlaser-OP – etwa trockene Augen oder Blendempfindlichkeit – treten bei der ICL deutlich seltener und milder auf.
  • Dauerhafte Brillenfreiheit: Ist die Linse einmal eingesetzt, müssen Sie sich nicht mehr um Sehhilfen kümmern. Sie genießen ein neues Lebensgefühl und dauerhaftes Sehen ohne Brille, ob beim Sport, im Beruf oder im Alltag.

Ablauf der ICL-Behandlung bei Lasermed

Damit die Implantation einer ICL sicher und optimal verläuft, wird die Behandlung bei Lasermed sorgfältig vorbereitet und nachbetreut. Im Wesentlichen umfasst der Prozess drei Schritte:

U

Voruntersuchung: Zunächst prüfen unsere Augenspezialisten, ob eine ICL für Sie geeignet ist. Ihre Augen werden umfassend untersucht – von der Sehschärfe und Fehlsichtigkeit über Hornhaut und Augendruck bis zur Augenanatomie. Anschließend besprechen wir gemeinsam das weitere Vorgehen.

Operation: Die Implantation einer ICL Linse ist ein minimal-invasiver, schmerzfreier Eingriff. Diese ICL Operation dauert pro Auge in der Regel nur etwa 10–20 Minuten. Sie werden lokal (mit Augentropfen) betäubt und erhalten bei Bedarf ein leichtes Beruhigungsmittel. Aus Sicherheitsgründen wird pro Termin meist nur ein Auge behandelt. Durch den winzigen Hornhautschnitt wird die gefaltete Kunstlinse ins Auge eingesetzt und dort behutsam hinter der Iris platziert. Sie entfaltet sich von selbst und wird vom Chirurgen exakt ausgerichtet. Der kleine Schnitt verschließt sich anschließend selbstständig, eine Naht ist nicht erforderlich.

Nachsorge: Direkt nach der Operation schützt ein Augenverband das behandelte Auge. Viele Patienten können bereits am ersten Tag nach der ICL-Implantation wieder scharf sehen – das Gehirn gewöhnt sich innerhalb der nächsten Tage bis wenige Wochen an das „neue Sehen“. Im Vergleich zum Augenlasern treten nach einer ICL deutlich weniger Reizerscheinungen wie Trockenheit oder Lichtempfindlichkeit auf. Ihre Augen werden nach 1 Tag, 1 Woche, 1 Monat und etwa 1 Jahr in Nachkontrollen geprüft, um den Heilungsverlauf zu überwachen. So stellen wir sicher, dass Sie langfristig die bestmögliche Sehkraft genießen können.

Fazit: Der direkte Weg zur Brillenfreiheit

Die implantierbare Kontaktlinse bietet eine effektive, sichere und komfortable Möglichkeit, dauerhaft ohne Brille zu leben – speziell auch für hohe Fehlsichtigkeiten, bei denen das Augenlasern an Grenzen stößt. Das Verfahren ist gewebeschonend und reversibel, sodass die Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit individuell angepasst und bei Bedarf jederzeit geändert werden kann. Bereits kurz nach dem Eingriff werden Sie eine deutlich schärfere Sicht genießen, während Ihr Auge vollständig intakt bleibt – denn die ICL ergänzt die natürliche Augenlinse lediglich und ersetzt sie nicht.

Möchten Sie herausfinden, ob eine ICL-Behandlung für Sie infrage kommt? Lassen Sie sich persönlich bei Lasermed beraten! Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin in einem Lasermed-Standort Ihrer Wahl – für Ihren klaren Blick in eine Zukunft, in der Sie sehen ohne Brille.