Welche Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Linsenimplantation?

Zuletzt aktualisiert: 9.09.2025

Überblick zu GKV und PKV

Kosten für eine Linsenimplantation können mehrere tausend Euro pro Auge betragen. Deshalb ist es für Patienten entscheidend, ob und in welchem Umfang die jeweilige Krankenkasse die Behandlungskosten übernimmt.

Eine Linsenimplantation ist ein hochwirksamer Eingriff zur Behandlung von Katarakt (Grauer Star) oder zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Mit einer solchen Operation können Patienten nicht nur ihre Sehschärfe zurückgewinnen, sondern häufig auch Brillenfreiheit erreichen.

Im Folgenden erhalten Sie einen strukturierten Überblick über die Leistungen von gesetzlichen (GKV) und privaten Krankenversicherungen (PKV), die Unterschiede bei der Erstattung, typische Grenzen sowie konkrete Tipps, wie Patienten die Kostenübernahme sichern können.

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Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Übernahme bei medizinischer Notwendigkeit

Die GKV übernimmt die Kosten einer Katarakt-Operation (Grauer Star) vollständig. Dazu gehören:

  • Voruntersuchung
  • eigentliche Operation mit Einsetzen einer Kunstlinse
  • Nachbehandlung

Standard ist die Implantation einer Monofokallinse, die die Sehkraft für die Ferne korrigiert.

Premiumlinsen wie Multifokallinsen, torische Linsen oder EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) bieten zusätzliche Vorteile, etwa mehr Brillenfreiheit oder die Korrektur einer Hornhautverkrümmung. Da sie über die Grundversorgung hinausgehen, übernimmt die GKV nur die Kosten der Standardlinse. Patienten müssen die Mehrkosten selbst tragen.

Grenzen der Kostenübernahme bei der GKV

Rein refraktive Eingriffe, also ohne Grauen Star, wie ein refraktiver Linsentausch (CLE) oder implantierbare Kontaktlinsen (ICL), werden in der Regel nicht übernommen.

  • Diese Eingriffe dienen primär der Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus.
  • Sie gelten nicht als medizinisch notwendige Behandlungen, sondern als Komfort-OP.
  • Patienten können zwar Anträge stellen, doch die Entscheidungen fallen in über 90% der Fälle negativ aus.

Kostenübernahme durch die pirvate Krankenversicherung (PKV)

Leistungen bei diagnostizierter Katarakt

Private Krankenversicherungen sind oft flexibler. Bei einer Katarakt-Operation übernehmen sie:

  • ärztliche Voruntersuchung
  • Operation
  • Nachbehandlung

Je nach Versicherungstarif können sogar Premiumlinsen vollständig erstattet werden. Ob die Kosten für Multifokal-, torische oder EDOF-Linsen übernommen werden, hängt vom Tariftext und der ärztlichen Begründung ab.

👉 Tipp: Versicherte sollten vor der Operation einen Kostenvoranschlag bei ihrer PKV einreichen, um Klarheit zu haben.

Refraktive Eingriffe ohne Katarakt

Seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs (2017) kann eine Fehlsichtigkeit mit bestimmten Werten als Krankheit eingestuft werden. Damit besteht die Möglichkeit, dass PKV auch refraktive Eingriffe wie LASIK, CLE oder ICL übernimmt.

Wichtige Bedingungen:

  1. medizinische Notwendigkeit muss ärztlich belegt sein
  2. Tarif muss die Leistung einschließen
  3. eventuell gelten Höchstbeträge, Wartezeiten oder Leistungsvorbehalte

Behandlungen, die allein aus Komfortgründen erfolgen, werden in der Regel nicht übernommen.

Tipps für Patienten zur erfolgreichen Kostenübernahme

1. Detaillierten Kostenvoranschlag einholen

Dieser sollte folgende Punkte enthalten:

  • Voruntersuchung
  • OP-Leistungen
  • Linsentyp (Monofokal oder Premium)
  • Materialkosten
  • ambulant oder stationär

 

2. Unterlagen vollständig vorbereiten

Beifügen sollten Sie:

  • Befundbericht
  • OP-Plan
  • ärztliche Begründung
  • weitere geforderte Dokumente

Je vollständiger, desto höher die Chance auf Genehmigung.

 

3. Schriftliche Kostenzusage sichern

  • Mündliche Zusagen sind nicht verbindlich.
  • Verlangen Sie eine schriftliche Bestätigung von GKV oder PKV.

 

4. Vorgehen bei Ablehnung

  • Schriftliche Begründung anfordern
  • ergänzende Befunde oder eine fachärztliche Zweitmeinung nachreichen
  • Widerspruch einlegen oder anwaltliche Beratung nutzen

 

5. Dokumentation und Fristen beachten

  • den gesamten Antrag und Schriftverkehr dokumentieren
  • Fristen einhalten
  • Unterlagen sorgfältig aufbewahren

Fazit: Chancen auf Kostenübernahme gezielt nutzen

Welche Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Linsenimplantation?

  • GKV: übernimmt Standardlinsen bei Katarakt, Premiumlinsen oder refraktive Eingriffe nur auf Selbstzahlerbasis.
  • PKV: bietet – abhängig vom Tarif – auch Erstattungen für Premiumlinsen oder refraktive Eingriffe.

👉 Wer die richtigen Unterlagen einreicht und eine schriftliche Zusage erhält, kann die Chancen auf Kostenübernahme deutlich steigern.

Nutzen Sie die Möglichkeit, ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen zu erreichen – mit einer transparenten Kostenklärung vor der Operation.

FAQ – Kostenübernahme Linsenimplantation

Welche Krankenkasse übernimmt Premiumlinsen?

Private Krankenversicherungen übernehmen Premiumlinsen häufiger als die gesetzliche Kasse. GKV zahlt nur die Standardlinse.

Übernimmt die Krankenkasse eine Linsenimplantation ohne Grauen Star?

Die GKV übernimmt solche Eingriffe nicht. Bei der PKV hängt es vom Tarif ab.

Wie bekomme ich eine schriftliche Zusage?

Sie erhalten eine schriftliche Zusage, wenn Sie einen vollständigen Kostenvoranschlag mit ärztlicher Begründung einreichen.